
Unter den Deckel geschaut: Die wichtigsten Vokabeln auf Hundefutterverpackungen
Gesunde Hundeernährung beginnt beim Lesen
Die Wahl des richtigen Futters ist entscheidend für die Gesundheit deines Hundes. Doch wer die Verpackung studiert, sieht sich oft mit Fachbegriffen wie "Rohasche", "Rohprotein" oder "ernährungsphysiologische Zusätze" konfrontiert. Dieser Artikel hilft dir dabei, die Sprache der Deklarationen zu verstehen und erklärt, worauf du bei einer gesunden Hundeernährung achten solltest.
Was schreibt das Gesetz vor?
Gesetzlich geregelt ist die Deklaration von Tiernahrung in der EU-Verordnung (EG) Nr. 767/2009. Diese schreibt unter anderem vor, dass auf der Verpackung genau angegeben werden muss, welche analytischen Bestandteile (wie Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und Rohasche) enthalten sind. Auch ernährungsphysiologische Zusatzstoffe wie Vitamine und Spurenelemente müssen benannt werden, sofern sie zugesetzt wurden. Zusätzlich ist klar zu kennzeichnen, ob es sich um ein Alleinfutter oder ein Ergänzungsfutter handelt. Ziel dieser Verordnung ist es, Verbraucher*innen eine transparente und vergleichbare Information über die Zusammensetzung eines Futters zu ermöglichen.
Was bedeuten Rohasche, Rohprotein, Rohfett und Rohfaser?
Diese vier Werte beschreiben die sogenannte "analytische Zusammensetzung" eines Hundefutters. Sie geben an, wie das Futter zusammengesetzt ist und liefern Hinweise auf seine Qualität:
- Rohasche: Dieser Wert gibt den anorganischen Anteil im Futter an – also die Mineralstoffe, die nach der Verbrennung des Produkts übrigbleiben. Ein Wert zwischen ca. 1,5–5 % ist bei Nassfutter normal, bei Trockenfutter dürfen etwa 7 % sein.
- Rohprotein: Proteine sind essenziell für den Muskelaufbau und viele körperliche Prozesse. Im Trockenfutter sollte der Wert bei ca. 20 %, im Nassfutter bei etwa 8 % liegen. Wichtig: Die Prozentzahlen lassen sich nicht direkt vergleichen, da Nassfutter mehr Wasser enthält.
- Rohfett: Liefert Energie und ist Träger fettlöslicher Vitamine. Ein guter Wert liegt bei ungefähr 5–8 % im Nassfutter und bei etwa 10–18 % im Trockenfutter.
- Rohfaser: Zeigt den Anteil an unverdaulichen Bestandteilen wie pflanzlichen Fasern an. Diese fördern die Verdauung, sollten aber nicht zu hoch sein (üblicherweise 0,5–2,5 %).
Alleinfutter vs. Ergänzungsfutter: Der Unterschied
- Alleinfutter: Deckt den gesamten Tagesbedarf eines Hundes ab. Es darf dauerhaft allein gefüttert werden.
- Ergänzungsfutter: Muss mit weiteren Komponenten kombiniert werden, um eine vollständige Versorgung sicherzustellen. Dazu gehören z. B. reine Fleischdosen oder Snacks.
Ernährungsphysiologische Zusätze: Warum sie wichtig sind
Viele Menü-Dosen enthalten ernährungsphysiologische Zusätze wie Vitamine (z. B. A, D3, E), Spurenelemente (z. B. Zink, Selen) und Aminosäuren. Diese werden zugesetzt, um eine ausgewogene Versorgung sicherzustellen, gerade bei Alleinfuttermitteln, die ohne Zusätze den Bedarf des Hundes abdecken sollen. Natürliche Zutaten enthalten zwar bereits Nährstoffe, deren Gehalt schwankt jedoch stark. Daher sorgt die gezielte Zugabe für Stabilität und Sicherheit.
Woran erkenne ich gutes Hundefutter?
Hier ein paar praktische Tipps:
✅ Transparente Deklaration: Je klarer die Zutaten benannt sind, desto besser (z. B. "Rindermuskelfleisch" statt "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse").
✅ Hoher Fleischanteil: Bei Nassfutter gerne über 65 %, bei Trockenfutter deutlich erkennbar.
✅ Keine unnötigen Füllstoffe: Verzichte auf Futter mit Zucker, Weizen, Soja oder fragwürdigen Nebenerzeugnissen.
✅ Wenige, gut gewählte Zusätze: Ein gutes Futter kommt mit wenigen, aber sinnvollen Zusätzen aus.
✅ Produziert mit Verantwortung: Achte auf Herkunft, Herstellungsart und Transparenz des Anbieters.
Fazit: Wissen, was im Napf landet
Gesunde Hundeernährung beginnt beim Etikett. Wer die Vokabeln wie Rohasche, Rohprotein und ernährungsphysiologische Zusätze versteht, kann bewusst entscheiden und seinen Hund optimal versorgen. Lass dich nicht von Werbeversprechen blenden, sondern informiere dich – für mehr Klarheit im Napf und mehr Gesundheit im Hundeleben.